
Rückkehr ins Büro
– Ja, aber anders
SHARP | Die Pflicht für Beschäftigte, von zu Hause aus zu arbeiten,
endete offiziell zum Juli. Doch für viele Jobsuchende ist
die Option auf Homeoffice weiterhin ein relevanter Faktor.
Eine Umfrage hat auch ergeben, dass knapp die Hälfte der
Angestellten zumindest für einige tage pro Woche zurück ins
Büro möchte – vorausgesetzt, die Bedingungen stimmen.
56 Ι boss 11-12 Dezember 2021
als wichtigster Anreiz für die Arbeit im
Büro genannt. Der Zugang zu modernen
Technologien und vielfältige Arbeitsumgebungen,
die jeweils optimale Bedingungen
für bestimmte Arbeitsaufgaben
bieten, spielen für je 22 % der Studienteilnehmer
eine entscheidende Rolle.
Auf die Frage, wo und wie sie in Zukunft
am liebsten arbeiten möchten, zeichnet
sich unter den Befragten aus allen europäischen
Ländern eine klare Tendenz
zum hybriden Modell ab: Jeweils rund
30 % können sich in der Zukunft am
ehesten einen Wechsel zwischen einigen
Tagen im Büro und einigen Tagen im
Homeoffice pro Woche vorstellen.
tendenz zum hybriden Modell
„Wir sehen einen klaren Trend hin zum
hybriden Arbeitsplatz. Damit dieses
Modell in der Realität funktioniert, müssen
Unternehmen beim Thema Zusammenarbeit
auf mehreren Ebenen auf die
pandemiebedingten Veränderungen eingehen“,
erläutert Viola K. Kraus, Future
of Work Psychologist in München. „Die
Studie zeigt, dass die Bedeutung von
Sozialkontakten während der Pandemie
stark zugenommen hat. Damit verändert
sich die Rolle des Büros: Es wird in
Zukunft ein Ort der Begegnung, den
Angestellte vor allem aufgrund der Möglichkeiten
zum persönlichen Austausch
mit den Kollegen und zur Interaktion aufsuchen.
Gleichzeitig bleibt die virtuelle
Zusammenarbeit mit Kollegen im Homeoffice
bestehen. Noch stärker als bisher
werden also kollaborative Strukturen in
allen Bereichen benötigt, um diesen
Austausch sowohl auf persönlicher als
auch auf virtueller Ebene bestmöglich
zu unterstützen und damit auch den
Erwartungen der Angestellten entgegenzukommen.
Das betrifft sowohl die
technische Ausstattung und IT-Infrastruktur
als auch die interne Kommunikation,
die Gebäudeplanung sowie
gestalterische Aspekte. Das Büro muss
als kollaboratives Gesamtkonzept um -
gesetzt werden.“
So können sich 43 % der Befragten
vorstellen, zumindest für einige Tage
pro Woche ins Büro zurück zu kehren.
Wobei hier veränderte Erwartungen an
Technologie, Design sowie Abwechslung
am Arbeitsplatz maßgebend sind. Als
Hauptmotivation für die partielle Rückkehr
ins Office wird der persönliche Austausch
genannt. Das Büro wird also zum
Ort der Begegnung.
Sharp Business Systems hat mehr als
6.000 Büroangestellte in kleineren und
mittleren Unternehmen in Deutschland
und Europa zu diesem Thema befragt.
Insbesondere jüngere Angestellte machen
laut der Studie ihre Entscheidung
von unterschiedlichen Faktoren abhängig,
die im Zuge der Pandemie an
Bedeutung gewonnen haben.
Mehr Flexibilität gewünscht
Fast drei von fünf (58 %) der Befragten
gaben an, dass die Arbeit in einer dynamischen
Büro umgebung für sie an
Bedeutung gewonnen hat. 61 % wünschen
sich für die Zukunft noch mehr
Flexibilität und Gestaltungsspielraum im
Hinblick auf die Arbeitszeiten. Abermals
mehr als die Hälfte (55 %) bestätigt, dass
vor allem der direkte Kontakt mit Kollegen
für sie besonders wertvoll geworden
ist: Das Wissen um deren Anwesenheit
und die damit verbundene Geselligkeit
wurde von der Mehrheit der Befragten
Laut einer aktuellen Studie von Sharp zeichnet
sich eine tendenz zum hybriden Arbeitsplatzmodell
ab – teils zuhause, teils im Büro.
Abb.: Sharp